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Ganz am Anfang

Ganz am Anfang ist in diesem Fall nicht die Firmengründung. Andere Geschichte. Ich meine den Startschuss zur eigenen Digitaldruckerei. Zuvor war ich als Ein-Mann-Firma unterwegs und habe beinahe ausschließlich mit Wahlplakaten gehandelt. Das ein oder andere Individualprojekt für bekannte Sportwarenhersteller war auch mal dabei.

2017 entschied ich aber, meine Wahlplakate selbst zu produzieren. Ich mietete 200 Quadratmeter in Wickede, finanzierte mir eine Agfa Anapurna M2500i und kaufte mir bei maschinensucher.de eine 30 Jahre alte Furnierschere – das „grüne Monster“ – in 360cm Breite für 800€ um die Platten zuzuschneiden. Gut, der Transport war teurer, da diese Maschine gute 5t wog. Aber sie war es wert. Es gibt sie heute noch.

Ich holte mir Hilfe in der Familie und im Freundeskreis, ich hatte nämlich naiver weise vor der Installation der Maschinen schon dafür gesorgt, dass die Auftragsbücher voll waren und musste schnell merken, dass es ohne die Hilfe nicht zu bewältigen gewesen wäre. Ab Tag 1 mussten die Maschinen 2 Schichten laufen. Taten sie nicht und ich durfte erstmal 2 Wochen tüfteln. Die Druckköpfe fielen alle 10 Minuten aus. Von der Auswirkung von statischer Aufladung auf das Druckverhalten hatte ich bis zu dem Zeitpunkt natürlich noch nie etwas gehört. Das Platten schief sein können und es ein Akt der Unmöglichkeit sein kann, diese dann nahtlos zu verarbeiten oder stapelweise zu schneiden ebenfalls nicht. Ich hatte so etwas ja noch nie gemacht.

Aber man lernt schnell, wenn der Druck hoch ist. 12 Wochen, 120 Stunden pro Woche und mehr, später war die Wahlperiode vorbei und wir haben es gemeinsam geschafft die ersten ca. 50.000 Quadratmeter zu produzieren.

Erwähnte ich, dass wir die Bohrlöcher in diesen vielen Zehntausenden Plakaten mit einem Akkuschrauber von Makita – linksdrehend und mit viel Druck, damit die Löcher nicht ausrissen – gebohrt haben? Gott sei Dank hatten wir 3 Akkus 😉
Ich möchte mich dafür bei allen mitwirkenden nochmals entschuldigen!

Inzwischen ist Mister Druck keine One-Man-Show mehr und wir produzieren weit mehr als Wahlplakate – auch wenn wir das heute noch tun, nur mit mehr Technik und mit schöneren Bohrlöchern.

Genug der Vergangenheit. Die Maschinen von damals sind alle nicht mehr im Einsatz, die Produktion inzwischen seit 3 Jahren in Arnsberg und ca. 20 Mitarbeiter arbeiten in 3 Schichten. Was ich damals „irgendwie“ organisierte ist optimiert und hat Struktur. Und diese Optimierungen zu schaffen ist das, was mir persönlich am meisten Spaß macht.